Distanzreiter Nordwest

Rittbericht: Uerkheim

Endlich kam Burj al Arab am Uerkheimer Distanz-Workshop vom 30.5.2009 zum laufen.

Nach dem Ausstieg aus dem Hänger, ist Burj, als er alle die Transporter in “Reih und Glied”, die Pferde, die Weibchen
und Männchen mit Startnummern sah, richtiggehend aufgeblüht. Bei schönstem Wetter, etwas starkem Wind
aber guter Temperatur war er, wie ich auch, voll Vorfreude und ganz bei der Sache. Burj zeigte beim Ausstieg aus
dem Hänger mit lautem Wiehern an, dass nun alle auch noch mit ihm zu rechnen hätten. So ein tolles Pferd dieser
freche Kerl, dachte ich mir.

Von Esty wusste ich, dass die Distanz von 25 Km nicht unterschätzt werden durfte.
Das Gelände ist in der Tat “nicht ganz ohne”.

Burj al Arab hat seine Sache allerdings sehr gut gemacht, und ist die ganze Strecke extrem willig und ganz von
selbst gelaufen. Treiben musste ich ihn nie, eher bremsen, vor allem im Galopp ist er jeweils stark gelaufen, und
ich mussten bald feststellen, dass wir zu schnell unterwegs waren. Wir verlangsamten und warten, bis die Gruppe aufgeschlossen hatte. Es schien für ihn keinen Unterschied zu machen, ob es flach oder bergwärts ging. Endlich
konnten wir ganz schöne lange Galoppaden absolvieren, dies ist ganz sicher seine Lieblingsgangart.

Natürlich hätten wir, anstatt dritte, auch erste der Workshop-Gruppe sein können, wenn ich, beim Zieleinlauf
nicht gezögert, und danach -vor der Vet-Gate Anmeldung- nicht auch noch ein wenig ungeduldig gewesen wäre…
ja, ja, ich weiss, mit wenn und aber, kann man jedes Resultat in Frage stellen. *lach*. So ernst war ja diesmal die
Sache nicht. Wir hatten uns am Schluss bergab, in dritter Position aufgehalten, weil ich dachte der Zieleinlauf sei
dann schon lang und breit genug um noch vorbeizukommen. Dies war jedoch ein Trugschluss, und die unbedachte
und bestimmt nicht beabsichtigte “Barrage” der 2 Reiterinnen vor mir, war vorerst aus Platzgründen einfach fast
nicht zu überholen. Durchs Ziel kamen wir dann doch noch als Nr. 2. Ich habe immerhin etwas gelernt: als Erstes,
werde ich in Zukunft die Zielankunft genau inspizieren, wenn dies möglich ist. Wichtig ist auch, dass man vor
Verzweigungen gut nach den Wegweisern sucht und ja nicht zu schnell ist, denn hier kann man ganz schön
Positionen verlieren, wenn man zuerst geradeaus reitet.

Die Rangposition ist jedoch bei näherer Betrachtung natürlich sehr relativ und holt den eigenen Enthusiasmus gleich
wieder auf den Boden der Tatsachen zurück: wenn ich die Rangliste derjenigen vergleiche, welche nicht im
Workshop waren, wäre ich um Rang 20 gelandet, was für den Anfang für einen Novizen auch nicht so schlecht
gewesen wäre, aber kein Spitzresultat dargestellt hätte. Nun da hatte es bestimmt auch ganz viele Cracks dabei,
die das Gelände kannten, besser trainiert und dies nicht zum ersten Mal absolviert haben.

Burj ist die ganze “auf und ab”-Strecke praktisch immer vorne gelaufen, und es hat auch ihm sichtlich Spass gemacht
dabei zu sein. Er war auch am Folgetag, im Gegensatz zu mir, noch “Top fit”. Vor allem das Bergabrennen mit Burj an
der Hand, hatte mir offensichtlich arg zugesetzt, denn ich hatte dies weder trainiert noch erwartet. Treppenabsteigen
wurde für mich somit bereits am Folgetag zum Distanzritt zur Qual und verschlimmerte sich noch am Tag danach.
Nach ein paar Tagen und etwas Pflege, war dies natürlich ebenfalls vergessen und überstanden.

Die Heimfahrt war, wie die Hinfahrt auch, ohne Komplikationen. Als ich nach dem Ritt die Rampe öffnete,
wollte Burj von selbst gleich einsteigen, obwohl er noch angebunden war.

Ich freue mich mehr denn je auf den nächsten Distanzritt, denn dies ist ganz sicher unsere Welt.
Es grüsst Euch herzlich
Mario

Bericht: Mario Paini