Limmattaler 2010 – DNW-Mitglieder dominieren die EVG2 Prüfung
Dieses Jahr planten wir am Limmattaler den EVG2 über 45 Kilometer unter die Hufe zu nehmen. Nachdem wir am Fehraltorfer über 60 Kilometer zum ersten Mal das Tempo erhöht hatten (knapp 15 km/h) wollten wir dies am anspruchsvollen Ritt im Limmattal erneut machen. Das Ziel war es, mit einem Tempo zwischen 14 und 15 km/h ins Ziel zu kommen.
Kurz vor 8 Uhr gingen wir mit Natan zur Vorkontrolle. Wie gewohnt war diese auch absolut kein Problem und mit dem Puls von 36 durften wir also an den Start. Um 8.46 Uhr fiel für Natan und mich der Startschuss auf die erste Schlaufe von 25 Kilometer. Wir starteten ziemlich zügig im Trab und schon bald auch im Galopp. Nach rund 3 Kilometer wurde jedoch alles knorzig – Natan lief nicht mehr sehr flüssig vorwärts, musste alles anglotzen (Holz, welches im Wald liegt, muss schliesslich angeglotzt werden…). Zudem begann er ziemlich stark zu schwitzen, obwohl es gar nicht warmes Wetter war und wir ja erst gerade gestartet waren. Also nahm ich Tempo raus. Kurze Zeit später überholten uns zwei Teilnehmerinnen, an welche sich Natan zugleich anhängte. Natan erholte sich gut und trabte locker und fleissig mit den zwei anderen mit. Nach ein paar Kilometern überholten wir Bettina mit Sanaan. Ich bremste Natan ab und schloss mich Bettina an und wir liessen die anderen beiden ziehen. Am Groompoint holten wir die beiden jedoch wieder auf und wir ritten dann auch zu viert weiter. Plötzlich bremste Natan wieder ab und wollte nicht mehr in der Gruppe laufen. Heute schien irgendwie nicht sein Tag zu sein. Ich liess ihn also zurückfallen und sein eigenes Tempo wählen. Schon nach wenigen Augenblicken waren die drei anderen Reiter aus der Sichtweite verschwunden und Natan schien das nicht zu interessieren. Ich überlegte mir, allenfalls im Vet-Gate Natan zurück zu ziehen. Er lief heute einfach nicht so zufrieden wie sonst.
Nach ein paar Minuten fuhr Natan plötzlich zusammen, wurde im Trab schneller und hob den Kopf. Er hielt seinen Kopf schief und schaute mich an. Natan weiss, dass er von selbst die Gangart nicht einfach wechseln darf und irgendwie hatte ich das Gefühl als würde er mich fragen, ob er galoppieren dürfte. Ich gab ihm also Galopphilfen und Natan galoppierte freudig voran. Nach einigen Minuten haben wir dann auch die trabende Gruppe wieder eingeholt und Natan lief wieder freudig vorwärts. Geschlossen in der Gruppe kamen wir nach 25 Kilometer beim Start/Ziel Gelände an. Nach 7 Minuten war Natan’s Puls tief genug und wir konnten ihn den Veterinären vorzeigen. Bettina hatte sich mit Sanaan von uns abgesetzt – wir anderen drei kamen mehr oder weniger gemeinsam ins Vet-Gate. Da Natan unterwegs wieder motivierter wurde, nicht mehr soviel schwitzte und gut lief, entschied ich mich, nicht zurück zu ziehen.
Natan erholte sich während den 50 Minuten Pause gut und wir konnten dann pünktlich wieder an den Start. Zu dritt nahmen wir die letzten 20 Kilometer unter die Hufe. Natan lief zügig vorwärts und war sehr zufrieden. Kurz vor dem Ziel wurde Natan sogar immer schneller – er schien zu merken, dass das Ziel bevor steht. Im zügigen Galopp ging Natan locker an der Spitze voraus durch’s Ziel.
Nach etwas mehr als 15 Minuten gingen wir mit Natan zur Schlusskontrolle. Ich erwartete einen für Natan verhältnismässigen hohen Puls – schliesslich waren wir mit 14.45km/h unterwegs. Doch zu unserer (positiven) Überraschung, lag Natan’s Schlusspuls bei 40! Das hätte ich definitiv nicht erwartet und ich war überglücklich und stolz auf Natan’s Leistung.
Die zweite Überraschung kam dann während der Siegerehrung. Von den 12 gestarteten hatten wir doch tatsächlich den Ehrenplatz erritten. Ich habe mich total gefreut! Zudem durften Natan und ich den Sieg in der Freiberger-Wertung entgegen nehmen!
Gewonnen wurde die Prüfung von unserem DNW-Mitglied Renate Halbeisen mit Sisal du Vivarais. Der dritte Platz wurde ebenfalls durch ein DNW-Mitglied belegt: Pascale Ory auf Rudenia.
Text: Jenny Commons, Foto: Sonja Bobsin