Das Distanzreiten ist vermutlich eine der ältesten Reitsportarten. Im Gegensatz zum Hund, der vermutlich schon lange
vor dem Pferd zum Begleiter des Menschen wurde, war letzteres temperamentvoller und musste mühsam gezähmt werden, bevor es von Nutzen war. Doch genau dieses Temperament und der Mut sind es, die Pferde für Distanzritte so geeignet machen. Auf langen Distanzen brillieren genau die Pferde mit dem „gewissen Extra“, das sie veranlasst, auch unter schwierigen Bedingungen weiterzumachen.
Frühe Kulturen machten ihre Soldaten beritten und ließen sie Tausende von Kilometern zurücklegen, wobei sie Unwetter, Hunger und Erschöpfung ertragen mussten.
Der legendäre Pony-Express wurde 1860 eröffnet: Eine Reihe von Reitern beförderte Post zwischen Missouri und San
Francisco, zum Teil durch Gebiete, in denen feindselige Indianer lebten – auf einer Gesamtstrecke von 3.145 Kilometern
durch Missouri, Kansas, Nebraska, Colorado, Wyoming, Utah und Nevada nach Sacramento in Kalifornien. Zu seiner
Blütezeit hatte der Pony-Express 100 Reiter, 190 Relaisstationen, 400 Angestellte entlang der Strecke und setzte im Laufe
von nur zehn Tagen 400 Pferde ein. Der schnellste Ritt ging über eine Strecke von 193 km in 8 Stunden und 10 Minuten.
Der Pony-Express bestand allerdings nicht einmal zwei Jahre, nämlich bis die Telegraphen-Linie durchgehend in den Westen fertig gestellt war.
Im späteren 19. Jahrhundert fanden in den USA wettkampfmässig Distanzritte statt, die über Hunderte oder gar weit über Tausend Meilen führten und zum Teil mehrere Wochen dauerten. Das bekannteste darunter war das Marathonrennen „Glory“ über 1200 Meilen. Es begann jeweils am 1. Oktober und brachte dem Sieger eine goldene Gürtelschnalle sowie das für jene Zeiten immense Preisgeld von 250,000 Dollars. Die Rennstrecke führte von Boulder CO nach Hood River in Oregon, also quer über die höchsten Züge der Rocky Mountains – äusserst unwegsames Gelände bei dem es Berge, Flüsse und Schluchten zu überwinden und bezwingen galt … einmal abgesehen von den wilden Tieren und dem Wetter. .
Auch heute befindet sich das härteste und wohl bekannsteste Distanzrennen überhaupt im “Wilden Westen”: der legendäre Western States Trail Ride 100 Miles One Day (genannt Tevis-Cup) von Robie Park beim Lake Tahoe durch die
Sierra Nevada nach Auburn in Kalifornien.
Quelle: Wikipedia et al.